Aktuell fehlen in Bochum rechnerisch rund 600 Betreuungsplätze für Kinder. Der Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie Hermann Päuser geht davon aus, den "Bedarf in unserer Stadt mit dem vierten Investitionsprogramm zur Kindertagesbetreuung erfüllen zu können und rasch weitere Plätze für Kinder bis zum Schulalter zu schaffen".
Voraussetzung sei, dass das Land die Mittel aus dem heute von der Bundesregierung beschlossenen Programm zügig weiterleitet.
Die Bundesregierung hat angekündigt, sie wolle 100.000 zusätzliche Plätzen fördern und bis 2020 dafür 1,126 Mrd. Euro über die Länder zur Verfügung stellen. Der Bund steuert damit gut die Hälfte zu den jeweiligen Kosten bei; die andere Hälfte müssen Länder, Kommunen und Träger aufbringen.
Allein in den letzten fünf Jahren haben Stadt und Träger in Bochum die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren um 1250 auf heute
3000 Plätze erhöht. Derzeit erweitert die Stadt die Kindertagesstätten in Dahlhausen und Höntrop. Die AWO ist in Hamme und Goldhamme, ein Investor in Günnigfeld aktiv. Es werde allerdings immer schwieriger, geeignete Grundstücke zu finden, hatte die Verwaltung kürzlich erklärt.
In einer Mitteilung im Rahmen der Haushaltsberatungen hat die Stadt zudem unter anderem angekündigt, sie plane derzeit 100 neue Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren. Ausserdem arbeite die Stadtverwaltung an der Qualifizierung von Tagesmüttern und -vätern. Daher sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Plätze auch in der Kindertagespflege weiter steigen werden.